Anmerkung Foto: Das Foto ist eine Simulation und soll nur deutlich machen, was möglich wäre. Mittlerweile wurde der linke Teil (15 ha) aus dem Gebiet herausgenommen. Allerdings werden rechts weitere 7 ha hinzukommen. Die genaueren Maße entnehmen Sie bitte unter dem Menüpunkt „Beschreibung“.

Bezgl. Artikel „Osann-Monzel geht mit der Konjunktur“ (TV vom 6. Feburar 2019) – Leserbrief von Sabine Becker – Kommentare siehe weiter unten

Unendliches Wachstum ist nicht möglich

Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues plant mitten im Landschaftsschutzgbiet Maring-Noviand ein Gewerbegebiet von 75 Hektar, und Osann-Monzel will sich mit weiteren Flächen beteiligen. Das bedeutet ein Industriegürtel von Mülheim über Maring-Noviand, Monzel, Osann (Weisenstein) bis hin zur Wittlicher Senke.

Es ist völlig unverständlich, wie sich Kommunalpolitiker in ein Landschaftsschutzgebiet stellen und dort den idealen Standort für ein Gewerbegebiet ausmachen können. Warum richtet man solche Schutzgebiete überhaupt ein? So sehen Umbruchzeiten moderner Klimapolitik nicht aus! Ein unendliches Wachstum ist nicht möglich – Naturressourcen sind nicht unendlich. Gewerbeparks gehören nicht in Landschaftsschutzgebiete, sondern in dafür geeignete Gebiete und zwar erst dann, wenn alle vorhandenen Ressourcen, auch über Kreisgrenzen hinaus, sinnvoll ausgenutzt sind.
Die Straße von Noviand nach Platten wurde wegen Ausgleichsmaßnahmen zurückgebaut, während ein paar hundert Meter weiter eine Kulturlandschaft zubetoniert werden soll, das passt nicht zusammen und ähnelt einem Schildbürgerstreich.

Erfolgsaussichten auf dieses Projekt sind fraglich, man hört nur die wiederkehrende Behauptung von Notwendigkeit und die „historische Chance“. Historisch ist hier nur die jahrhundertalte Kulturlandschaft, die unwiederbringlich geopfert werden soll. Die Zerstörung von intakter Natur, um Gewerbeflächen auf Vorrat auszuweisen, ist inakzeptabel. Man könnte meinen, jede Gemeinde wartet stündlich auf einen Anruf von Tesla.

Es ist nicht weit genug gedacht, immer mehr Gewerbe auszuweisen, um klamme Kassen aufzufüllen – hier ist eine intelligente Politik gefordert. Es ist rückschrittlich und riskant, immer noch auf Konzepte aus den 1970/80er Jahren zu setzen. Wir sind jetzt im Jahr 2019 und haben eine Verantwortung den künftigen Generationen gegenüber.