Meinung

Bildquelle: aus den Unterlagen der Offenlegung der Verbandsgemeinde

Bildquelle: aus den Unterlagen der Offenlegung der Verbandsgemeinde

Bildquelle: aus den Unterlagen der Offenlegung der Verbandsgemeinde

Anmerkung Foto: Das Foto ist eine Simulation und soll nur deutlich machen, was möglich wäre. Mittlerweile wurde der linke Teil (15 ha) aus dem Gebiet herausgenommen. (Weitere Simulationen im Slider.) Allerdings werden rechts weitere 7 ha hinzukommen. Die genaueren Maße entnehmen Sie bitte unter dem Menüpunkt „Beschreibung“.

Meinungen

Die Größe übersteigt die Wohnflächengröße des Ortsteils. Das ist unausgewogen und steht in keinem Verhältnis. (-> Beispiel) Mit der Realisierung eines solchen Projektes sind für den kleinen Ort Probleme aller Art vorprogrammiert.

 

Die Gemeine Maring-Noviand erhält nur einen Bruchteil der Gewerbesteuereinnahmen, trägt aber zu 100 % die Nachteile!

 

Die Verbandsgemeinde Bernkastel hat unbestritten ihre Stärken in Natur, Wein und Tourismus – und das auf internationalem Niveau. Es sind Alleinstellungsmerkmale, die sich nicht mit riesigen Gewerbestandorten kombinieren lassen. Wir denken mit den Windkraftanlagen haben wir schon einen guten Kompromiss schließen können. Das müsste reichen. (siehe auch ->Sichtfeldanalyse Windenergie; Maring-Novand, hier gehören wir zu den beeinträchtigsten Gemeinden im ganzen Gebiet.)

 

Wie ist eigentlich die Haltung der Planer, dass immer mehr Grünflächen versiegelt werden? Bundes- und Landespolitik möchten die Neuversiegelung abbauen. Wieso verhält sich hier die Kommunalpolitik konträr? Dieser unverhältnismäßige Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet („von Schweich bis Koblenz“) halten wir für unzulässig. Ziel für die ländlichen Kommunen kann nicht die grenzenlose Ausweisung von Gewerbegebieten sein. Ansonsten gibt es irgendwann kein ländliches Gebiet mehr. (->Beispiel)

 

Wir haben das Gefühl, die Initiative „interkommunales Gewerbegebiet“ kommt nur von ganz wenigen Kommunalpolitikern und fundiert nur aufgrund einer Standortverlegung eines einzigen mittelständigen Betriebes um wenige Kilometer. Eine Grundlage in überregionalen Verwaltungen sehen wir keine.

 

Ja, es gilt junge Menschen und Familien in ländlichen Gebieten zu halten und damit die Zukunft zu sichern. Wir sind überzeugt, dass genau wegen der naturnahen, ruhigen und gleichfalls zentralen Lage von Maring-Noviand viele Familien hier ihre Heimat ausgewählt haben. Wir haben eine hohe Wohnqualität. Diese würde durch die großflächige Ansiedlung von Gewerbeparks verloren gehen.

 

Fragen aus dem Fragenkatalog , wie z.B.
– „Wurde eine realistische Bedarfseinschätzung vorgenommen?“ oder
– „Inwieweit passt dieses große Gewerbegebiet zum Image einer Tourismus Gemeinde?“
müssten doch eigentlich – schon aus Kostengründen – ganz am Anfang geklärt werden.
Auf der Gemeinderatssitzung und auf der Bürgerversammlung im Sommer 2018 wurde darauf hingewiesen, dass es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh ist, derartige Fragen zu klären und auch aktuell haben wir noch keine Antworten der zuständigen Planungsverwaltung.Bildschirmfoto 2018-10-17 um 17.19.05

 

Ähnlich den Nebelfeldern, die im Herbst gut sichtbar sind, werden sich auch die Emissionen im Tal halten. Wer klärt den Einfluß auf Wein/Weinberge in Honigberg, Juffer und Sonnenuhr? Niemand kann und will hier Verantwortung übernehmen.

 

Ein grundlegendes Dilemma ergibt sich bei der Lektüre der Internetpräsentation von Maring-Noviand:
„Leben in einer lebendigen Gemeinde – Maring-Noviand ist eine 1600 Einwohner zählende Gemeinde im Herzen der Moselregion in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, geprägt von der Schönheit seiner Landschaft, dem Weinbau und allen Vorzügen ländlicher Lebensqualität. (…) viel unberührte Natur und Zeugnisse und Denkmäler vergangener Zeiten. Die herrliche Landschaft aus Flusslauf, Wiesen, Wälder und Weinbergen lädt Sie zum Genießen, Bestaunen, Wandern, Radfahren und Reiten, zum Begegnen und Verweilen ein.“ (Quelle: www.maring-noviand.de)

 

Machen wir uns doch nichts vor: Ein Gewerbegebiet in diesem Ausmaß wird das ganze Tal dominieren – nicht nur sichtbar, sondern auch mit Verkehr, Emissionen, Gestank, Lärm (Tag und Nacht) und Schadstoffen. Da helfen auch keine noch so schönen Formulierungen à la „Vorzeigeprojekt“ und Einklang mit „Natur und Umwelt“, die der Gemeinderat evtl. im Bebauungsplan festschreiben möchte. Wir meinen: DAS will doch jede Gemeinde mit Ambitionen auf Gewerbestandorte.
Mag sein, dass für die Verbandsgemeinde die Lage auf dem Brauneberg als Standort ‚übrig‘ bleibt und als Nr. 1 gilt. Über die Kommunalgrenzen hinweg haben wir jedoch keinen Standortvorteil. Ganz im Gegenteil, hier sind wir eher zweite Wahl. Es wird zu Preiskämpfen kommen, das Buhlen um Firmen. Wir haben große Bedenken, dass wir gerade zu einem späteren Zeitpunkt hier Zugeständnisse machen müssen – dann, wenn es zu spät ist.

 

Wir kämpfen nicht gegen örtliche Handwerker. Da gibt es genügend Alternativen zu einem gigantischen Gewerbepark.

 

Das Gebiet liegt zu 100 % in einem Landschaftsschutzgebiet. Neben Naturflächen wird das Gebiet landwirtschaftlich und weinbaulich genutzt. Für die Einkommenssicherung aus Landwirtschaft/Weinbau und Landschaft gibt es bei einer evtl. Nutzungsänderung laut Aussage der größten Landwirte/Winzer keine Alternativen. Eine Beeinträchtigung der Landwirtschaft, der örtlichen Winzer- und Tourismusbetriebe ist zwangsläufig gegeben. Wie lautet die Begründung ein solches Gebiet aus einem intakten Landschaftsschutzgebiet herauszureißen? Welcher vertretbare Standpunkt berechtigt zu einem solchen Eingriff?

 

 

Wir fragen uns auch ernsthaft, wie sich die Mosel in Zukunft nach außen darstellen möchte: Alle sprechen von Kulturlandschaft, einzigartige Region mit hohem Erholungswert. Alle sind doch richtig stolz auf unsere Landschaft. Es gibt Dachmarkenbetriebe, Weinkulturbotschafter und selbst eine Aufnahme in das UNESCO Welterbeverzeichnis wird gerne in den Mund genommen. Versiegelung, Energieparks, gigantische Autobahnschneisen und große Gewerbeparks sprechen gegen solche Sonntagsreden. Man kann nicht beides und alles haben! Wir müssen anfangen unsere Landschaft zu schützen. Und Hand aufs Herz, liebe Maring-Noviander: Wenn ihr über den beliebten Honigberg oder Sonnenuhr spaziert (wie auch sehr viele Einheimische aus der ganzen Region) und einem Blick auf die Umlaufberge und das wirklich weit einsichtbare Tal schweifen lasst, was genau wollt ihr da sehen???