Leserbrief

Zu kritischem Faktencheck gehört mehr

Gewerbegebiet

Zum Artikel „Der Platz wird immer knapper“ (TV. 18. August):

Schnell noch möglichst viele Flächen für Gewerbe versiegeln! Je mehr, umso besser! So tun wie die „dumme Gans“ vor Weihnachten:

fressen, fressen, fressen! Schließlich steht sie als Festtagsschmaus auf dem Weihnachtstisch. Ende!

Unkritisch listet Herr Linz „mög-liche“ Flächenversiegelungen

für Gewerbegebiete im Umkreis auf. Kein Wort von der äußerst schlechten rheinland-pfälzischen Flächenverbrauchsbilanz im Vergleich der Bundesländer.

Kein Wort von den Forderungen der Landesregierung: Innenent-wicklung vor Außenentwicklung.

Kein Wort zu aktuellen Analysen der Landesregierung hinsichtlich des Flächenverbrauches.

Kein Wort zu Alternativen! Keine Erwähnung von Bürgerprotesten zum Beispiel gegen die geplanten Gewerbegebiete in Maring-No-viand und Mehring! Kein Hinweis auf Einwände der Naturschutz-verbände, der Erholungssuchen-den im Landschaftsschutzgebiet, der Landwirte, der mittelständischen Betriebe, die keine Arbeitskräfte finden, der Jugendlichen, die für diese Klimasünden werden bezahlen müssen.

Zu einem kritischen Faktencheck gehört bei Weitem mehr als das, was in dem betreffenden Artikel ausgeführt worden ist. Um ein ausgewogenes Bild zum Thema Flächenverbrauch und Gewerbeflächen zu erhalten, sind aktuelle, vielfältige Informationsquellen zu nutzen. Am Ende wird stehen:

Kein „Weiter so“!

Oder um es mit den Worten von Alexander Gerst (Geophysiker und Astronaut) zu sagen: „Wir haben diesen kleinen blauen

Planeten, der einzige Ort im Uni-versum, an dem Menschen leben können. Und wir haben nichts Besseres zu tun, als ihn zu zer-stören.“

Mechthild Braun, Maring-Noviand