Mehr Gewerbe an die Mosel

Artikel aus dem Volksfreund, 14. August 2018Mehr Gewerbe an die Mosel

Die Stühle im Gemeindehaus von Maring-Noviand reichen nicht aus, um allen Bürgern einen Sitzplatz zu bieten. Mehr als 60 Menschen kommen am Montagabend zur Sitzung des Gemeinderats. Die Stimmung ist gespannt. Alle warten auf den Tagesordnungspunkt 1 der Sitzung – in dem es um die Planung für ein bis zu 75 Hektar großes Gewerbegebiet zwischen der L 47 und  Brauneberg geht. Bürgermeister Hans-Josef Edringer begrüßt den Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Leo Wächter, und Vertreter des Trierer Planungsbüros, die einen ersten Entwurf für die geplante Fläche vorstellen werden.

Der Druck auf die Verbandsgemeinde ist groß, denn die Nachfrage von Gewerbetreibenden steige, erläutert Wächter. Erst kürzlich habe man einen großen Mülheimer Betrieb nach Wittlich ziehen lassen müssen, weil keine ausreichenden Flächen vorhanden waren – den weltweit tätigen Hersteller von Asphaltmischanlagen Benninghoven.

Schließlich kann eine Verbandsgemeinde wie Bernkastel-Kues nicht nur vom Tourismus leben, sondern muss auch Gewerbetreibenden Möglichkeiten bieten, um Arbeitsplätze – auch für die kommenden Generationen – zu schaffen.

Deshalb hatte die Verwaltung in den vergangenen Jahren mehrere potenzielle Flächen untersucht. Von ursprünglich elf möglichen Standorten sind nach Prüfung der Umweltkriterien und der Abstimmung mit dem Landesentwicklungsplan IV letztlich zwei Gebiete übriggeblieben:  eines bei Irmenach/Kleinich und eines bei Maring-Noviand. Bei Irmenach/Kleinich verfüge die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues aber nur über 20 Prozent der Fläche, der übrige Teil zählt zur Verbandsgemeinde Traben-Trarbach. Deshalb könnte die Realisierung dieses Gewerbeparks noch dauern. „Wir möchten gerne beide Standorte,“ versichert Wächter.  Maring-Noviand gebe man den Vorzug, zumal dieser Standort durch seine Nähe zur A 1 verkehrsmäßig gut erschlossen sei. Außerdem seien Synergieeffekte mit dem benachbarten Industriepark IRT bei Föhren möglich.
Sandra Volz vom Büro BGH erläutert die Planung: „Es geht um eine 75 Hektar große Fläche, die bisher für Weinbau und Kiesabbau genutzt wird.“

Das Gelände, das sich entlang der L 47  und Brauneberg entlangzieht, sei vom Moseltal aus nicht einsehbar, auch weitere Vorgaben seien erfüllt. Zur  Erschließung des Geländes könnte möglicherweise ein Kreisel im Bereich der ED-Tankstelle gebaut werden. Auch seien schon Absprachen mit dem regionalen Kiesabbauer erfolgt.
In der folgenden Diskussion ging es um die Bedarfsermittlung und das weitere Vorgehen. „Es gab eine direkte Befragung über den Bedarf, aber es gibt eine Vielzahl an Anfragen von Gewerbetreibenden. So ein Gewerbegebiet entwickelt sich in 15, 20 Jahren. Wie der Fall Benninghoven zeigt, darf man sich keine Zeit lassen,“ sagt Wächter.

Zudem rechne er auch mit einem Einwohnerzuzug in Maring-Noviand, der durch neue Arbeitsplätze veranlasst werde.

Der Gewerbepark ist Teil des neu aufgesetzten Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde, über den alle Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde abstimmen müssen. Sind diese mehrheitlich dafür, ist er rechtswirksam.

Nächste Woche wird die Planung des Gewerbegebiets in einer Infoveranstaltung den Bürgern vorgestellt. Der Termin: Mittwoch, 22. August, 19 Uhr, in der Bürgerhalle.

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14. August 2018

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